Interpretinnen und Interpreten 2023
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Orchester PROMUSICA & Natalia Ryabkova

Im Jahre 1952 gründeten Jugendliche einen Instrumentalkreis mit einer ersten Aufführung im Anna Haag-Haus in Stuttgart Bad Cannstatt. Schon bald wurde hieraus das “Andreä-Orchester“ als ein Jugend-Orchester der Andreä-Kirche. Nach einem Wechsel unter das Dach des ev. Jungmännerwerkes und Umbenennungen in “Andreä-Orchester im ev. Jungmännerwerk“ sowie “Das junge Orchester Bad Cannstatt im ev. Jungmännerwerk“ trat das Orchester 1961 aus dem ev. Jungmännerwerk aus und wurde als selbstständiger Verein weitergeführt unter dem neuen Namen “Pro Musica Bad Cannstatt”
Seinen noch heute aktuellen Namen PROMUSICA STUTTGART erhielt das Orchester dann 1971.

Das Orchester ist seit 1965 Mitglied des Bundes deutscher Liebhaberorchester (BDLO) und steht seit dem Jahr 1966 unter der musikalischen Leitung von Jürgen Klenk. Ehemals von Schülern, Studenten und Liebhabern gegründet, setzt es sich auch heute aus Berufsmusikern, Mitgliedern verschiedenster Berufe, Schülern und Studenten zusammen. Eine kammersinfonische Besetzung und das hohe Engagement der Musiker ermöglichen die Bearbeitung eines vielseitigen Programms, das vom barocken Streichkonzert bis zur romantischen Sinfonik und zum oratorischen Werk reicht.
Mit rund 40 aktiven Mitgliedern wird in wöchentlichen Proben das Programm für 8 - 10 Konzerte mit namhaften Solisten im Jahr erarbeitet.
Die Zusammenarbeit, früher mit der ehemaligen Kantorei aus Stuttgart-Weilimdorf und seit 2008 mit verschiedenen Chören aus Stuttgart und der Umgebung, ermöglicht dem Orchester darüber hinaus die Aufführung bedeutender Werke der Kirchenmusik, wie Kantaten, Messen, Oratorien und anderem. Schwerpunkte bilden neben einem Kantatenzyklus die Passions- und Weihnachtskonzerte in Stuttgarter Kirchen.
Neben der Probenarbeit mit den zugehörigen Konzerten im Stuttgarter Raum wurden in der Vergangenheit immer wieder Reisen ins Ausland unternommen z.B. nach Frankreich, Wales, Ungarn, Griechenland, Tschechien, Luxemburg sowie in die Schweiz.

Die Konzertorganistin Natalia Ryabkova gilt als virtuose und temperamentvolle Künstlerin, die mit großer Leidenschaft Musik aus den verschiedensten Epochen präsentiert. Ihr weitgespanntes Repertoire umfasst die Literatur von der Renaissance bis ins aktuelle 21. Jahrhundert, wobei ihr besonderer Fokus auf der Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts liegt.
Als Dirigentin hat sie insbesondere in der Zusammenarbeit mit der camerata viva Tübingen mehrere große Werke zum Klingen gebracht, darunter das Oratorio de Noêl von Camille Saint-Saëns und das Magnificat von John Rutter. Sie ist zudem eine versierte Kammermusikerin und wird von ihren Bühnenpartnern für ihr feines Gespür und die tiefe musikalische Empfindung geschätzt. Ein weiterer Schwerpunkt ihres Wirkens ist die künstlerische und geschäftliche Leitung der Konzertreihe Solitude Soirée in der Schlosskapelle Solitude bei Stuttgart, für die sie pro Jahr ca. 30 Konzerte kuratiert.
Weitere Qualifikationen und Wettbewerbs-Preise folgten während ihres Aufbaustudiums „Künstlerische Ausbildung“ in der Orgel-Solistenklasse bei Martin Sander an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.
Natalia Ryabkova besuchte zudem Meisterklassen bei Lorenzo Ghielmi (Italien), Ewald Kooiman (Niederlande), Johann Trummer (Österreich), Guy Bovet (Schweiz), Jacques van Ootmerssen (Niederlande), Natalia Sander, Winfried Bönig, Wolfgang Zerer, Ludger Lohmann und Edgar Krapp (Deutschland). Im Bereich Chorleitung erhielt sie wichtige künstlerische Anregungen von Christian Schmidt (Würzburg), Gunnar Eriksson (Göteborg), Wolfgang Schäfer (Freiburg) und Morten Schuldt-Jenssen (Freiburg).
Natalia Ryabkova war von 2007-2010 Organistin an der Christuskirche in Hemsbach und von 2012-2015 an der Christuskirche in Stuttgart. Im März 2015 schloss sie ihr Kirchenmusik-Studium an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen ab. 2015-2016 war sie als Assistentin bei Kantor Ingo Bredenbach in der ev. Stiftskirche in Tübingen tätig.
Inzwischen tritt Natalia Ryabkova als Organistin, Cembalistin und Kammermusikerin in verschiedenen Städten Deutschlands, der Schweiz, Luxemburg und Belgien auf.
Preise und Auszeichnungen:
2005 - Preisträgerin des Sankt Petersburger Orgelwettbewerbs für Junge Organisten (Russische Föderation)
2005 - Finalistin mit Sonderpreis in Kaliningrad beim X. Internationalen Mikael Tariverdiev Orgelwettbewerb (Russische Föderation)
2006 - 2. Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb "Helmut Bornefeld" in Heidenheim/Brenz
2007 - 1. Preis beim 6. Internationalen Orgelwettbewerb in Korschenbroich
2008 - 2. Preis beim 2. Internationalen Philipp-Wolfrum-Wettbewerb in Heidelberg
2008 - Grand Prix beim Internationalen Wettbewerb für Konzertorganisten in Kasan (Russische Föderation)
2008 - DAAD-Stipendium
2009 - DAAD-Stipendium
2009 - 1. Preis beim 4. Internationalen Orgelwettbewerb in Zürich (Schweiz)