Interpretinnen und Interpreten 2024
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Capella Vocalis & Natalia Ryabkova
1993 wurde der Knabenchor Capella Vocalis mit Sitz in Reutlingen und einem weiteren Probenstandort in Besigheim von Eckhard Weyand gegründet und zwanzig Jahre lang erfolgreich geleitet. Von 2012 bis Juli 2022 führte Christian Bonath das Ensemble als Künstlerischer Leiter. Seit Sommer 2022 liegt die Künstlerische Leitung in den Händen von Hermann Dukek.
Zahlreiche Preise und diverse Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren das hohe künstlerische Niveau der Formation. Eine breite Diskographie (Produktionen mit dem Hänssler-Verlag, Are-Verlag, Bauer Studios, Capriccio u. a.) liegt vor. Auslandstourneen führten das Ensemble durch viele Länder Europas, nach China, Japan, Alaska und Argentinien.
Der Chor widmet sich der Pflege des A-cappella-Repertoires aller Epochen vom Gregorianischen Choral bis zur Gegenwart. Regelmäßig kommen Oratorien, Passionen und chorsinfonische Werke zur Aufführung. Neben Konzerten in der Stadthalle Reutlingen, Reutlinger Kirchen und den Familienkonzerten in der Kreissparkasse Reutlingen konzertiert der Chor überwiegend im süddeutschen Raum.
Neben bekannten pflegt der Knabenchor auch unbekannte Werke, was sich in Welterstaufführungen und – einspielungen dokumentiert. So legte capella vocalis in Koproduktion mit SWR2 mittlerweile vier Ersteinspielungen von Kantaten Georg Philipp Telemanns und Christoph Graupners vor. Die Ausbildung von Knabensolisten, welche die großen Solopartien oratorischer Aufführungen übernehmen, profiliert das Ensemble auf besondere Weise.
Ein wichtiger Kooperationspartner ist dem Chor die Württembergische Philharmonie Reutlingen, mit der gemeinsam jedes Jahr Bachs Weihnachtsoratorium aufgeführt wird. Dazu kommen chorsinfonische Werke wie Saint-Saens Oratorio de Noel und Haydns Schöpfung im Jubiläumsjahr. Für die Zukunft sind Projekte mit neuen Formaten in Planung.
Hermann Dukek ist in Ulm aufgewachsen. Dort sammelte er bei den St. Georgs-Chorknaben seine ersten musikalischen Erfahrungen. In Stuttgart studierte er Kirchen- und Schulmusik. Parallel dazu war er Mitglied im Kammerchor Stuttgart. Nach Abschluss der Studien in Stuttgart zog es ihn nach Detmold zum Gesangs- und Dirigierstudium.
Seine erste Anstellung fand er als Assistent des musikalischen Leiters bei den Opernfestspielen Heidenheim. Es folgten Engagements als Pianist und Dirigent an den Theatern Dessau und Würzburg, bei der Schlossoper Haldenstein (CH) und dem Theater Magdeburg.
Zu seinem dirigierten Repertoire gehören Werke verschiedenster Epochen und Stilrichtungen wie Mozarts „Cosi fan tutte“, Verdis „La Traviata“, Humperdincks „Hänsel und Gretel“, Schönbergs „Les Miserables“, Benatzkys „Im Weißen Rössl“, Gershwins „Crazy for you“, Glass' „The Trial“, Tschaikowskys „Nussnacker“, Prokofjews „Romeo und Julia“, Beethovens 9. Sinfonie, Rossinis „Stabat Mater“, Stravinskys „Geschichte vom Soldaten“, Ligetis „Kammerkonzert“, und vieles mehr.
Hermann Dukek ist musikalischer Leiter des Sinfonieorchesters Ludwigsburg und unterrichtet an der Musikhochschule Trossingen Schul- und Kirchenmusiker im Fach Orchesterleitung.
Seit Sommer 2022 leitet er den Knabenchor Capella Vocalis Reutlingen.
Die Konzertorganistin Natalia Ryabkova gilt als virtuose und temperamentvolle Künstlerin, die mit großer Leidenschaft Musik aus den verschiedensten Epochen präsentiert. Ihr weitgespanntes Repertoire umfasst die Literatur von der Renaissance bis ins aktuelle 21. Jahrhundert, wobei ihr besonderer Fokus auf der Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts liegt.
Natalia Ryabkova ist Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Botnang (Stuttgart), Leiterin der Botnanger Kantorei und des Botnanger Instrumentalkreises.
Ein weiterer Schwerpunkt ihres Wirkens ist die künstlerische und geschäftliche Leitung der Konzertreihe Solitude Soirée in der Schlosskapelle Solitude bei Stuttgart, für die sie pro Jahr ca. 30 Konzerte kuratiert.
Natalia Ryabkova wurde in der altrussischen Stadt Jaroslawl an der Wolga geboren. Schon in jungen Jahren erwarb sie an der Berufsfachschule für Musik bei Irina Kiseleva die Grundlagen für ihre spätere künstlerische Entwicklung. Später studierte sie am Staatlichen Konservatorium Nishnij Novgorod bei Tatiana Botchkova (Orgel) und Sergej Smirnov (Klavier) sowie am Staatlichen Konservatorium Kasan (Orgel) in der Konzertklasse von Rubin Abdullin.
Weitere Qualifikationen und Wettbewerbs-Preise folgten während ihres Aufbaustudiums „Künstlerische Ausbildung“ in der Orgel-Solistenklasse bei Martin Sander an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.
Natalia Ryabkova war von 2007-2010 Organistin an der Christuskirche in Hemsbach und von 2012-2015 an der Christuskirche in Stuttgart. Im März 2015 schloss sie ihr Kirchenmusik-Studium an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen ab. 2015-2016 war sie als Assistentin bei Kantor Ingo Bredenbach in der ev. Stiftskirche in Tübingen tätig.
Inzwischen tritt Natalia Ryabkova als Organistin, Cembalistin und Kammermusikerin in verschiedenen Städten Deutschlands, der Schweiz, Luxemburg und Belgien auf.
Preise und Auszeichnungen:
2005 - Preisträgerin des Sankt Petersburger Orgelwettbewerbs für Junge Organisten (Russische Föderation)
2005 - Finalistin mit Sonderpreis in Kaliningrad beim X. Internationalen Mikael Tariverdiev Orgelwettbewerb (Russische Föderation)
2006 - 2. Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb "Helmut Bornefeld" in Heidenheim/Brenz
2007 - 1. Preis beim 6. Internationalen Orgelwettbewerb in Korschenbroich
2008 - 2. Preis beim 2. Internationalen Philipp-Wolfrum-Wettbewerb in Heidelberg
2008 - Grand Prix beim Internationalen Wettbewerb für Konzertorganisten in Kasan (Russische Föderation)
2008 - DAAD-Stipendium
2009 - DAAD-Stipendium
2009 - 1. Preis beim 4. Internationalen Orgelwettbewerb in Zürich (Schweiz)