Interpretinnen und Interpreten 2023
Alternativ: Alphabetische Übersicht
Magnus Mehl & Natalia Ryabkova
„Zwei feste Körper, die aufeinandertreffen, erzeugen einen Klang…“
Somit müssen also auch zwei Musikinstrumente, die aus ganz unterschiedlichen musikalischen Stilrichtungen und Musikepochen zusammenkommen eine Musik ganz neuer Art erzeugen, wenn sie sich „berühren“.
Schon Pythagoras hat sich im 6. Jahrhundert vor Ch. mit Sphärenmusik beschäftigt. In seiner Theorie weist er jedem Planeten einen bestimmten Ton zu, womit sich eher ein Sphären-Akkord, eine Art Cluster, als etwa eine Melodie ergibt. Welche Cluster und doch auch Melodien entstehen bei solchen Berührungen zwischen zwei unterschiedlichen Welten: Orgel und Jazzsaxophon? Sind noch weitere Unbekannte in dieser Gleichung vorhanden?
Im Gegensatz zu den Naturwissenschaften handelt die Musik allerdings als experimentelle Geisteswissenschaft nicht von der äußeren, sondern von der inneren menschlichen Natur. Es kommt also noch ein weiterer Aspekt hinzu.
Seien Sie nun gespannt auf die Mischung zweier unterschiedlich geprägten musikalischen Persönlichkeiten und hören Sie den funkenden Dialog bzw. Einklang von Orgel und Jazzsaxophon.
Magnus Mehl studierte Jazzsaxophon in Amsterdam, Köln, Nürnberg und Stuttgart sowie in New York City. Er gewann mit verschiedenen Ensembles 1.Preise bei renommierten internationalen Jazzwettbewerben in Spanien und Italien (Getxo Jazzcontest, Jimmy Woode Award), sowie einen 2. Preis beim Hoilaart Jazzcontest in Belgien. Magnus Mehl war Finalist der int. Yamaha Saxophone Competition und wurde beim Jimmy Woode Award als bester Saxophonist des Wettbewerbs ausgezeichnet. Konzertreisen führten ihn nach Asien, Mittelamerika und in viele europäische Länder. Der Saxophonist spielte u.a. mit: Paquito de Riviera, Randy Brecker, Buster Cooper, Antonio Hart, Sandy Patton, Mark Soskin, Jake Saslow, Nils Wogram, der Schauspielerin Katja Riemann, Frank Chastenier ... Er ist Träger des Kulturförderpreises seiner Heimatstadt Rottweil und Stipendiat der Kunststiftung des Landes Baden-Württemberg. 2015 wurde Magnus Mehl mit dem "Jazzpreis des Landes Baden- Württemberg" ausgezeichnet.
Weitere Infos unter: www.magnusmehl.de
Die Konzertorganistin Natalia Ryabkova gilt als virtuose und temperamentvolle Künstlerin, die mit großer Leidenschaft Musik aus den verschiedensten Epochen präsentiert. Ihr weitgespanntes Repertoire umfasst die Literatur von der Renaissance bis ins aktuelle 21. Jahrhundert, wobei ihr besonderer Fokus auf der Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts liegt.
Natalia Ryabkova ist Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Botnang (Stuttgart), Leiterin der Botnanger Kantorei und des Botnanger Instrumentalkreises.
Als Dirigentin hat sie insbesondere in der Zusammenarbeit mit der camerata viva Tübingen mehrere große Werke zum Klingen gebracht, darunter das Oratorio de Noêl von Camille Saint-Saëns und das Magnificat von John Rutter. Sie ist zudem eine versierte Kammermusikerin und wird von ihren Bühnenpartnern für ihr feines Gespür und die tiefe musikalische Empfindung geschätzt.
Ein weiterer Schwerpunkt ihres Wirkens ist die künstlerische und geschäftliche Leitung der Konzertreihe Solitude Soirée in der Schlosskapelle Solitude bei Stuttgart, für die sie pro Jahr ca. 30 Konzerte kuratiert.
Natalia Ryabkova wurde in der altrussischen Stadt Jaroslawl an der Wolga geboren. Schon in jungen Jahren erwarb sie an der Berufsfachschule für Musik bei Irina Kiseleva die Grundlagen für ihre spätere künstlerische Entwicklung. Später studierte sie am Staatlichen Konservatorium Nishnij Novgorod bei Tatiana Botchkova (Orgel) und Sergej Smirnov (Klavier) sowie am Staatlichen Konservatorium Kasan (Orgel) in der Konzertklasse von Rubin Abdullin.
Weitere Qualifikationen und Wettbewerbs-Preise folgten während ihres Aufbaustudiums „Künstlerische Ausbildung“ in der Orgel-Solistenklasse bei Martin Sander an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg.
Natalia Ryabkova besuchte zudem Meisterklassen bei Lorenzo Ghielmi (Italien), Ewald Kooiman (Niederlande), Johann Trummer (Österreich), Guy Bovet (Schweiz), Jacques van Ootmerssen (Niederlande), Natalia Sander, Winfried Bönig, Wolfgang Zerer, Ludger Lohmann und Edgar Krapp (Deutschland). Im Bereich Chorleitung erhielt sie wichtige künstlerische Anregungen von Christian Schmidt (Würzburg), Gunnar Eriksson (Göteborg), Wolfgang Schäfer (Freiburg) und Morten Schuldt-Jenssen (Freiburg).
Natalia Ryabkova war von 2007-2010 Organistin an der Christuskirche in Hemsbach und von 2012-2015 an der Christuskirche in Stuttgart. Im März 2015 schloss sie ihr Kirchenmusik-Studium an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen ab. 2015-2016 war sie als Assistentin bei Kantor Ingo Bredenbach in der ev. Stiftskirche in Tübingen tätig.
Inzwischen tritt Natalia Ryabkova als Organistin, Cembalistin und Kammermusikerin in verschiedenen Städten Deutschlands, der Schweiz, Luxemburg und Belgien auf.
Preise und Auszeichnungen:
2005 - Preisträgerin des Sankt Petersburger Orgelwettbewerbs für Junge Organisten (Russische Föderation)
2005 - Finalistin mit Sonderpreis in Kaliningrad beim X. Internationalen Mikael Tariverdiev Orgelwettbewerb (Russische Föderation)
2006 - 2. Preis beim Internationalen Orgelwettbewerb "Helmut Bornefeld" in Heidenheim/Brenz
2007 - 1. Preis beim 6. Internationalen Orgelwettbewerb in Korschenbroich
2008 - 2. Preis beim 2. Internationalen Philipp-Wolfrum-Wettbewerb in Heidelberg
2008 - Grand Prix beim Internationalen Wettbewerb für Konzertorganisten in Kasan (Russische Föderation)
2008 - DAAD-Stipendium
2009 - DAAD-Stipendium
2009 - 1. Preis beim 4. Internationalen Orgelwettbewerb in Zürich (Schweiz)
Weitere Infos unter: www.natalia-ryabkova.de